Ceres Tempel

Ceres Tempel

Der Ceres Tempel ist Teil des Ensembles der aus dem 17. Jahrhundert stammenden barocken Garten- und Parklandschaften im niederrheinischen Kleve. Damals beauftragte der brandenburgische Statthalter des Herzogtums Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen, den renommierten niederländischen Architekten mit der Landschaftsgestaltung. Die Gärten waren über Sicht- und Wegeachsen miteinander verbunden und boten einen Blick auf zahlreiche markante Punkte und Bauwerke. Jakob van Campen gestaltete unter anderem eine terrassierte Anlage am Springenberg, komplett mit historischer Ausstattung wie einem Amphitheater, einer Statue der Pallas Athene (hier vor dem Ceres Tempel zu sehen) und Wasserbecken. Der Prinz-Moritz-Kanal erstreckt sich als lineare Fortsetzung am Fuß dieser Terrassen und sollte ursprünglich eine Verbindung zum nahegelegenen Rhein herstellen, was aber nie vollendet wurde. Diese Landschaft wurde als Neuer Tiergarten bezeichnet und war ein Vorbild für Schlossparks wie Sanssouci und Versailles.


Als Erinnerung an den 400. Geburtstag des Grafen Johann Moritz wurde eine 1794 zerstörte Skulptur des Kriegsgottes Mars ("Eiserner Mann") 2004 vor dem Kanal ein neues Standbild nach Entwürfen von Stephan Balkenhol errichtet. In preußischer Zeit wurden die teilweise zerstörten Gartenanlagen aus den Napoleonischen Kriegen ab 1821 nach Plänen von Maximilian Friedrich Weyhe neu gestaltet, inspiriert von englischen Landschaftsgärten.


Der Ceres Tempel, den wir hier als Teleaufnahme aus dem Klever Zoo heraus auf dem Bild sehen, wurde nach einem Entwurf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV im klassizistischem Stil errichtet. Ursprünglich befand sich im Inneren des Tempels die Skulptur einer nackten Venus, was den Klever Bürgern aber wohl suspekt war. Die Figur wurde daher später kurzerhand nach Düsseldorf verschenkt, wo sie eine Bleibe im kleinen historischen Privatpark des Künstlervereins Malkasten fand. Die anstößige Venus wurde durch die in Sandstein gegossene Ceres, die altitalienische Göttin des Wachstums und Gedeihens, ersetzt. Leider verschwand die Figur in den Wirren des zweiten Weltkrieges und fand auch keinen Ersatz.

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The Ceres Temple is part of the ensemble of 17th century Baroque gardens and parks in Kleve on the Lower Rhine. At that time, the Brandenburg governor of the Duchy of Cleves, Johann Moritz von Nassau-Siegen, commissioned the renowned Dutch architect to design the landscape. The gardens were connected to each other via visual and path axes and offered a view of numerous prominent points and buildings. Jakob van Campen designed, among other things, a terraced complex on the Springenberg, complete with historical features such as an amphitheatre, a statue of Pallas Athena and water basins. The Prinz-Moritz-Kanal extends as a linear continuation at the foot of these terraces and was originally intended to create a connection to the nearby Rhine, but this was never completed. This landscape was known as the New Tiergarten and was modelled on palace parks such as Sanssouci and Versailles.

To commemorate the 400th birthday of Count Johann Moritz, a sculpture of Mars, the god of war ("Iron Man"), was destroyed in 1794 and a new statue designed by Stephan Balkenhol was erected in front of the canal in 2004. In Prussian times, the partially destroyed gardens from the Napoleonic Wars were redesigned from 1821 according to plans by Maximilian Friedrich Weyhe, inspired by English landscape gardens.

The Ceres Temple, which we see here in the picture, was built in the neoclassical style according to a design by the Prussian King Friedrich Wilhelm IV. Originally, there was a sculpture of a naked Venus inside the temple, but the citizens of Kleve were probably suspicious of this. The figure was therefore later given away to Düsseldorf, where it found a home in the small historic private park of the Malkasten artists' association. The objectionable Venus was replaced by Ceres, the ancient Italian goddess of growth and prosperity, cast in sandstone. Unfortunately, the figure disappeared in the turmoil of the Second World War and was never replaced.

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Kategorien:

Landschaft  Historisch