Schneeeule ~~ Snowy owl

Schneeeule  ~~  Snowy owl

Ein schönes männliches Exemplar aus dem Klever Zoo.
A beautiful model from the Kleve Zoo.

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Schneeeulen: Faszinierende Bewohner der frostigen Wildnis 

In den weiten arktischen Gefilden der nördlichen Hemisphäre streifen die Schneeeulen durch ihre eisigen Lebensräume. Diese recht großen Beutegreifer sind Mitglieder der Familie der 'Eigentlichen Eulen' und haben sich perfekt an die harten Bedingungen des Nordens angepasst. 

Ein Zuhause im Ewigen Eis 

Schneeeulen bevorzugen einsame Landschaften, in denen einzelne Felsen wie Monumente aufragen und die Aussicht auf unendliche Weiten bietet. Dort oben, weit über der Baumgrenze, fühlen sie sich am wohlsten. Moor- und Heidegebiete bieten ebenfalls ein reichhaltiges Jagdrevier. Ihre nomadische Natur ermöglicht es ihnen, sich je nach Verfügbarkeit von Beute zu bewegen. 

Jäger der Dunkelheit und des Lichts 

Ihre Hauptnahrungsquelle sind Lemminge, aber auch andere Mäuse und Vögel wie die Schneehühner stehen auf ihrem Speiseplan. Das Besondere an Schneeeulen ist ihre Fähigkeit, sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu jagen. Dies ist eine kluge Anpassung an die arktischen Lichtverhältnisse, denn in den langen Sommernächten jenseits des Polarkreises sinkt die Sonne nie unter den Horizont. 

Uhus im Schnee 

Früher galten Schneeeulen als eigenständige Gattung namens Nyctea, doch moderne Forschungen haben gezeigt, dass sie eng mit den Uhus verwandt sind. Ihre dichten, weißen Federn und gefiederten Füße sind perfekt an das eisige Klima angepasst.  

Männchen sind etwas kleiner als ihre weiblichen Artgenossen und tragen ein fast reinweißes Gefieder mit vereinzelten dunklen Punkten, während ausgewachsene Weibchen und Jungvögel von dunklen Flecken und Bändern oder Querlinien auf ihrem weißen Gefieder geziert werden. 

Die Brutzeit: Ein Wettlauf mit der Zeit 

Die Balz beginnt wegen dem kurzen arktischen Sommer früh, oft schon während oder zum Ende des Winters. Im Mai erfolgt dann die Brut. Das Weibchen legt je nach Nahrungsangebot 3 bis 11 Eier in einer eigens von ihr gescharrten, etwas erhöht liegenden Bodenmulde.  
 
Nach einem Monat schlüpfen die Jungen, und schon nach kurzen 6-7 Wochen wagen sie ihre ersten Flugversuche. Doch das Leben in der Arktis ist hart - schwankende Lemming Bestände und kurze Sommer lassen nicht viel Jagderfahrung zu und bedeuten eine hohe Sterblichkeit unter den Jungvögeln. 

Die Kälte ist nicht die einzige Gefahr 

Schneeeulen besitzen außer Raubmöwen und Polarfüchse kaum natürliche Feinde, wobei in erster Linie die Brut gefährdet ist. Das Nest wird von den Eulen sehr aggressiv verteidigt.  

All diese Herausforderungen, aber auch die globale Erwärmung sowie zunehmende Störungen durch menschliche Aktivitäten in einem empfindlichen Ökosystem sorgen dafür, dass die Schneeeulen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen.  
 
Die Bestandszahlen sind jedoch unsicher, insbesondere die aus Skandinavien und Russland, und könnten sogar eine Einstufung als stark gefährdet rechtfertigen.   

Hedwig und das falsche Federkleid 

Und zuletzt, eine kleine Anekdote aus der Welt der Literatur und des Films - Hedwig, die berühmte Eule aus Harry Potter.  
 
Obwohl J.K. Rowling sie als reinweiße Schneeeule beschrieb und Hedwig nun einmal eine Eulendame ist, entspricht dieses Bild nicht ganz der Realität, da ausgewachsene Weibchen und Jungtiere oft markierte Federkleider haben. In den Filmen wurde Hedwig daher von einem männlichen Exemplar verkörpert, was uns zeigt, dass die Realität manchmal der Fantasie ein wenig nachhelfen muss.  
 

Aber das kennen wir aus der Fotografie ja auch... 

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English version

Snowy owls: Fascinating inhabitants of the frosty wilderness

In the vast Arctic regions of the northern hemisphere, snowy owls roam their icy habitats. These rather large predators are members of the 'true owl' family and have adapted perfectly to the harsh conditions of the north.

A home in the eternal ice

Snowy owls favour solitary landscapes where individual rocks tower like monuments and offer views of endless expanses. They feel most at home up there, far above the tree line. Moorland and heathland also offer rich hunting grounds. Their nomadic nature allows them to move around depending on the availability of prey.

Hunters of darkness and light

Their main food source is lemmings, but other mice and birds such as ptarmigans are also on their menu. The special thing about snowy owls is their ability to hunt both during the day and at night. This is a clever adaptation to the Arctic light conditions, as the sun never dips below the horizon during the long summer nights beyond the Arctic Circle.

Eagle owls in the snow

Snowy owls used to be considered a separate species called Nyctea, but modern research has shown that they are closely related to eagle owls. Their dense, white feathers and feathered feet are perfectly adapted to the icy climate.

Males are slightly smaller than their female counterparts and have almost pure white plumage with scattered dark spots, while adult females and juveniles are adorned with dark spots and bands or horizontal lines on their white plumage.

The breeding season: a race against time

Courtship begins early due to the short Arctic summer, often during or at the end of winter. Breeding then takes place in May. Depending on the food supply, the female lays 3 to 11 eggs in a specially dug, slightly raised hollow in the ground.

After a month, the young hatch and after just 6-7 weeks they attempt their first flights. But life in the Arctic is tough - fluctuating lemming populations and short summers do not allow for much hunting experience and mean a high mortality rate among the young birds.

The cold is not the only danger

Apart from skuas and Arctic foxes, snowy owls have hardly any natural predators, and it is primarily the brood that is at risk. The owls defend their nest very aggressively.

All these challenges, as well as global warming and increasing disturbance from human activities in a sensitive ecosystem, mean that snowy owls are on the Red List of endangered species.

However, population numbers are uncertain, especially those from Scandinavia and Russia, and could even justify categorisation as critically endangered.

Hedwig and the wrong plumage

And finally, a little anecdote from the world of literature and film - Hedwig, the famous owl from Harry Potter.

Although J.K. Rowling described her as a pure white snowy owl and Hedwig is actually a female owl, this image does not quite correspond to reality, as adult females and young animals often have marked plumage. In the films, Hedwig was therefore impersonated by a male, which shows us that reality sometimes has to help the imagination a little.

But we know that from photography too...

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Kategorien:

Tiere